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Partnerschaft in XXL - Oerlikon Barmag

Oktober 31, 2023 - Hardinge Blog, Pressemitteilungen
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Wenn Oerlikon Barmag rotationssymmetrische Bauteile für High-Tech-Spinnsysteme fertigt, ist eine hohe wiederholbare Präzision gefordert, der nicht alle Schleifmaschinen gewachsen sind. Dass außer den hohen Genauigkeitsanforderungen auch die in punkto Wirtschaftlichkeit erfüllt werden, dafür sorgen Rundschleifmaschinen von Kellenberger.

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Höchste Präzision ist Pflicht bei Oerlikon Barmag, wenn Komponenten von Spinnanlagen zu fertigen sind

Oerlikon Barmag – ein Unternehmen der Oerlikon-Gruppe mit Sitz in Remscheid – versteht sich als Weltmarktführer in der Entwicklung und Produktion von Spinnanlagen für die Herstellung von Filamentgarnen sowie von Texturiermaschinen für die Garnveredelung. Rund 800 Mitarbeiter fertigen am Standort Remscheid auf über 120 Werkzeugmaschinen Komponenten für die Produktion von Chemiefasern wie Extruder, Spulköpfe, Pumpen, Wellen, Stahlsystemgehäuse, Rotoren und Galetten, d.h. Rollen zur Verstreckung der synthetischen Fasern während des Aufwickelprozesses, sowie Speziallager für die Galetten. Das Materialspektrum reicht von verschiedenen Stahlsorten über Aluminium und Gusseisen bis hin zu Messing.

Die Ansprüche an die Bauteile der Anlagen sind hoch. Vom Ausgangsmaterial bis zur Bearbeitung der Teile muss die Qualität durchgängig stimmen. „Die Fertigungskompetenz haben wir uns in vielen Jahren erarbeitet.“ sagt Andreas Böttcher, zuständiger Fertigungsleiter bei Oerlikon Barmag. „Und wir wissen, welche Bearbeitungsqualität eine Maschine liefern muss, damit sie unseren Ansprüchen genügt. Unsere Hochgeschwindigkeits-Spulköpfe erreichen beim Aufwickeln der Fasern bis zu 8.000 m/min. Da ist höchste Präzision, Leistung und Wiederholgenauigkeit gefragt.“

 

Eine Investition in Schleiftechnik ist immer auch Vertrauenssache

Ein Mangel an eben dieser Qualität hatte bereits in den späten neunziger Jahren zu einem Wechsel des Maschinenherstellers geführt. Für Böttcher ist ein Maschinenkauf auch Vertrauenssache. Deshalb verließ er sich bei der Wahl einer neuen Schleifmaschine unter anderem auf einen langjährigen Wegbegleiter. Holger Seitz war bereits in den Jahren zuvor als verantwortlicher Vertriebsmitarbeiter des Schleifmaschinenherstellers Voumard ein kompetenter Ansprechpartner gewesen. Mit der Übernahme von Voumard durch den Schweizer Schleifmaschinenhersteller Kellenberger war Seitz nun auch für das Portfolio von Kellenberger verantwortlich.

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Fertigungsleiter Andreas Böttcher und Kellenberger Vertriebsmitarbeiter Holger Seitz haben die innovative Bearbeitungslösung gemeinsam erarbeitet

Im Lauf der Jahre zogen insgesamt fünf Voumard-Maschinen und ein knappes Dutzend Kellenberger Rundschleifmaschinen vor allem der Baureihen VARIA und KEL-Vera in die von Andreas Böttcher geleitete Abteilung ein. Dort fertigen rund 120 Mitarbeiter in zwei und drei Schichten technisch anspruchsvolle und sicherheitstechnisch kritische Bauteile und Kernkomponenten für Spulsysteme und Galetten. „Wir haben uns darauf spezialisiert, rotationssymmetrische Teile mit Toleranzen von 10 µm herzustellen, die Kunstfasern mit einer Geschwindigkeit bis 8.000 m/min verarbeiten können“, erläutert Andreas Böttcher. „Die Kellenberger Maschinen erreichen aufgrund ihrer hydrostatischen Führungen in allen Hauptachsen und der präzisen Messsysteme eine sehr hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit. Sie meistern die Bearbeitungsaufgaben mit Exzellenz, die Oberflächengüte ist so genau, dass der Aufwand an Nachschleif- und manueller Polierarbeiten nun deutlich geringer ist.“

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Die KELLENBERGER 1000 hat hydrostatische Führungen in allen Hauptachsen, um sehr hohe Formgenauigkeitswerte bei Schleifaufgaben mit interpolierenden Achsen einhalten zu können

 

Die geforderte Schleiflänge nimmt immer mehr zu

Der Markt fordert immer längere und schnellere Spulsysteme. Als infolgedessen im Jahr 2014 die Bauteilgröße einer zu bearbeitenden Aufwickeleinheit, die nun 32-fädig statt 10-fädig sein sollte, auf 1930 mm stieg, schien die Schleiflänge 1600 mm der Kellenberger-Maschinen an Grenzen zu stoßen. Eine Maschine mit Schleiflänge 2000 mm fand sich nicht im Kellenberger-Portfolio. Nicht nur wäre die Maschine eines anderen Herstellers um einiges teurer gewesen, man hätte auch in größere Schleifscheiben investieren müssen. Böttcher gab die Herausforderung an Kellenberger weiter. Dort ist man in der Abteilung Kundenspezifische Sonderkonstruktion immer bereit, verschiedene Vorgehensweisen auf den Prüfstand zu stellen. Sie erarbeiteten eine Lösung mit angestellten Schleifscheiben. Um sicher zu stellen, dass die geforderte Präzision erreicht wird, wurde Schleifscheibenlieferant Theleico aus dem Sauerland mit ins Boot geholt. Bereits nach einer Woche lag die Ausarbeitung der technischen Lösung auf Böttchers Tisch. „Wir sind dann genau diesen Weg gegangen und fahren bis heute sehr gut damit“, bilanziert Böttcher. „Hier zeigte sich zum wiederholten Mal die Expertise der Konstrukteure bei Kellenberger, die Zusammenarbeit war wie immer extrem gut.“

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Vom Vertrauen in den Schweizer Schleifspezialisten Kellenberger zeugt die Tatsache, dass der Maschinenpark wieder um eine Maschine aus diesem Haus ergänzt wurde, dieses Mal um eine KELLENBERGER 1000

2018 wurde der Maschinenpark um eine weitere Maschine aus dem Hause Kellenberger ergänzt – wieder eine Universal-Rundschleifmaschine Varia, die im Kellenberger-Portfolio allerdings nun unter dem Namen KELLENBERGER 1000 geführt wird. Die Maschine steht für höchste Bearbeitungs- und Oberflächenqualität. Ihren Erfolg am Markt verdankt die Maschine ihrer hohen statischen und dynamischen Steifigkeit und Stabilität - ausschlaggebende Faktoren für hohe Präzision und große Produktivität. Die KELLENBERGER 1000 verfügt über hydrostatische Führungen in allen Hauptachsen für höchste Formgenauigkeiten bei Schleifaufgaben mit interpolierenden Achsen.

Die hydrstatische B-Achse ist mit einem Direktantrieb ausgestattet. Der Revolver-Schleifkopf schwenkt damit etwa drei Mal schneller als ohne Direktantrieb und positioniert mit einer Genauigkeit von weniger als einer Winkelsekunde. Besonders dann, wenn die Bearbeitung das Einschwenken verschiedener Schleifscheiben erfordert, senkt dies die Nebenzeiten und steigert somit die Produktivität. Mehr als 30 Schleifkopfvarianten mit Außen- und Innenschleifspindeln erlauben eine Vielzahl von Bearbeitungsmöglichleiten und jederzeit die richtige applikationsspezifische Konfiguration.

Für die hohen Ansprüche bei Oerlikon Barmag also genau die richtige Maschine! Andreas Böttcher ist zufrieden: „Die alten VARIA- und Kel-Vera-Maschinen sind, was die geforderten Parameter angeht, genauso präzise wie die neue Maschine. Die bessere Zugänglichkeit an der neuen Maschine erleichtert allerdings die Umrüstung der Teile und auch den Service, die verbesserte Energieeffizienz reduziert die Kosten spürbar.“

Auf die Frage warum Kellenberger immer wieder den Zuschlag als Lieferant für Schleifmaschinen erhält, antwortet Andreas Böttcher: „Die Geschäftsbeziehung hat sich über viele Jahre bewährt und gefestigt. Für uns ist Kellenberger nicht nur ein Maschinenlieferant, sondern vielmehr ein Entwicklungspartner und Berater für Fertigungsprozesse. Und es ist so: natürlich müssen die technischen und kommerziellen Voraussetzungen erfüllt werden, aber darüber hinaus gib es andere Elemente, die einfach auch stimmen müssen. Dazu gehört ein guter Service. Kellenberger-Maschinen sind – Gott sei Dank – sehr zuverlässig. Aber wenn doch einmal was ist, dann klappt alles vorbildlich.